Anna Catharina Bischoff. Die Mumie aus der Barfuesserkirche

Anna Catharina Bischoff. Die Mumie aus der Barfüsserkirche.

Rekonstruktion einer Basler Frauenbiografie des 18. Jahrhunderts

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Anna Catharina Bischoff. Die Mumie aus der Barfüsserkirche.

Gerhard Hotz, Claudia Opitz-Belakhal (Hg.)

Die Mumie aus der Barfüsserkirche und ihre Geschichte – ein interdisziplinärer Forschungserfolg

Lange blieb die Identität der sogenannten Dame aus der Barfüsserkirche verborgen. Nun entschlüsselte ein Team aus Natur- und Geisteswissenschaftler:innen die Biografie der besterhaltenen Mumie der Schweiz. Die Publikation «Anna Catharina Bischoff. Die Mumie aus der Barfüsserkirche» (Christoph Merian Verlag) stellt das geradezu kriminalistisch anmutende Forschungsprojekt vor und zeichnet das Leben der 1787 sehr wahrscheinlich an Syphilis gestorbenen Pfarrersfrau und siebenfachen Mutter nach. Umfassend erschliesst der Band den einzigartigen Mumienfund von 1975 und ermöglicht einzigartige Einblicke in eine Frauenbiografie des 18. Jahrhunderts. Auch erfährt man einiges über den Alltag und die Syphilisbehandlung dieser Zeit.

Wer hätte vermutet, dass der heutige englische Premierminister Boris Johnson zu den Nachfahren der Basler Gruftmumie zählt? Doch nicht nur das. Die Stammbaumrecherchen führten auch zu einer Ur-Grossnichte aus Basel. In jahrelanger wissenschaftlicher Puzzlearbeit trugen die Forschenden aus den Bereichen Forensik, Pathologie, Molekulargenetik, Historiografie, Familienforschung und Bekleidungsrestaurierung eine Vielzahl an Informationen zusammen. Die Beschreibung der dabei zum Einsatz gekommenen Forschungsmethoden liest sich ebenso spannend wie die Rekonstruktion der biografischen Daten der in Strassburg geborenen Baslerin Anna Catharina Bischoff. Aus einer reformierten Pfarrersfamilie stammend, gehörte sie auch durch ihre Heirat mit einem jungen Theologen aus gutem Basler Haus einer gehobenen sozialen Schicht an.

Schon bei der Öffnung der Grabstelle vor über vierzig Jahren wurde vermutet, dass Anna Catharina an Syphilis starb, denn die Quecksilberbelastung im Grab und an der Mumie war auffallend hoch. Quecksilber wurde zu ihren Lebzeiten, neben weiteren Verfahren, zur Behandlung der gefürchteten «Venusseuche» eingesetzt - eine, wie man sich vorstellen kann, äusserst kompromittierende Erkrankung für eine Pfarrerstochter.

Mumien faszinieren seit jeher. Eindrücklich erinnern sie uns an die eigene Endlichkeit und öffnen ein Fenster in weit zurückliegende Zeiten. Mit den in dieser Publikation vorgelegten Forschungsergebnissen erhalten die leeren Augenhöhlen der Basler Gruftmumie ein Gesicht und somit ein Stück ihrer Individualität zurück.

Die vielen meist farbigen Abbildungen, Tabellen und Grafiken sowie die grosse Zahl an Autoren und Autorinnen verdeutlichen die aussergewöhnliche interdisziplinäre Spannbreite des Projekts.

Gerhard Hotz, Claudia Opitz-Belakhal (Hg.)

Anna Catharina Bischoff. Die Mumie aus der Barfüsserkirche
Rekonstruktion einer Basler Frauenbiografie des 18. Jahrhunderts

260 Seiten, 240 meist farbige Abbildungen, gebunden, Tabellen und Grafiken, 19 x 26 cm
© 2021 Christoph Merian Verlag 
CHF 39.– / EUR 38,–
ISBN 978-3-85616-959-6

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