Auf Abwegen

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Frauen im Brennpunkt bürgerlicher Moral

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Auf Abwegen

Verein Frauenstadtrundgang Basel (Hg.)

Sittlich, reinlich, rechtlos – Geschlechtergeschichte in Basel

Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es: Die berühmte These verdichtet, was die geschlechtergeschichtliche Publikation «Auf Abwegen – Frauen im Brennpunkt bürgerlicher Moral» (Christoph Merian Verlag) hinterfragt: Wie stark haben die bürgerlichen Normen in Basel zwischen 1880 und 1930 die weibliche Lebens- und Arbeitswelt geformt? Die Autorinnen und Autoren verstehen ihre Beiträge als Einladung, die eigene (Stadt-) Geschichte in Bezug auf aktuelle geschlechterspezifische Strukturen zu reflektieren. Eine Aufgabe, der sich der herausgebende Verein Frauenstadtrundgang Basel seit Jahrzehnten stellt.

Deutlich wird dieser Bezug zur Gegenwart beispielsweise im gerade erst 50 Jahre jungen Schweizer Frauenstimmrecht oder durch die damals wie heute unentlohnte oder schlecht bezahlte Care-Arbeit. Auch in Basel begründeten Wissenschaftler und Ärzte die «natürliche» Eignung von Frauen für Erziehung, Hausarbeit und Fürsorge mit fragwürdigen Theorien, wie die Publikation zeigt.

Im Basel des späten 19. Jahrhunderts bot sich arbeitssuchenden Frauen entweder die Beschäftigung in Fabriken oder in Privathaushalten. Auch hier unterlagen sie einer strengen moralischen Kontrolle und einer an Rechtlosigkeit grenzenden Abhängigkeit vom Arbeitgeber. Denn mit der Entwicklung der Stadt zum aufstrebenden Industriestandort hatte sich ein Bürgertum etabliert, das eine rigide bürgerliche Ordnung festlegte und durchsetzte. Was als sittlich und hygienisch galt, wer sich fortpflanzen durfte oder wer «umerzogen» werden musste, bestimmte die bürgerliche Sicht – geschlechtsspezifisch und schichtspezifisch.

Anschaulich erzählen die einzelnen Beiträge von den prekären Wohn-, Hygiene- und Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Hausangestellten, stellen Zusammenhänge zu Prostitution und Abtreibung her und erläutern die damals aufkommenden eugenischen Sterilisationsmassnahmen.

So verknüpft die Publikation Auf Abwegen anhand historischer Dokumente aus bisher unerschlossenen Quellen neue Aspekte der Geschlechterperspektive mit der Stadtgeschichte Basels.

Mit Beiträgen von Maja Adler (Studentin der Theologie), Sophie Bürgi (Geschlechterforscherin), Eleonora Heim (Juristin), Lena Heizmann (Historikerin), Peter Roth (Historiker) und Aline Vogt (Historikerin)

Über den Herausgeber:
Seit 1990 veranstaltet der Verein Frauenstadtrundgang Basel Stadtspaziergänge zur aktuellen Frauen- und Geschlechter-geschichte.

Verein Frauenstadtrundgang Basel (Hg.)
Auf Abwegen
Frauen im Brennpunkt bürgerlicher Moral

128 Seiten, 32 s/w  Abbildungen, broschiert, mit Leinen-Halbdecke, 14 x 21 cm
© 2021 Christoph Merian Verlag 
CHF 29.– / EUR 28,–
ISBN 978-3-85616-944-2

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