Helen Balmer - Zeichen stellen

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Helen Balmer - Zeichen stellen

Andreas Chiquet, Isabel Zürcher

Ein Portrait der 95-jährigen Bildhauerin

Zart und kantig, leicht und kraftvoll sind Helen Balmers Skulpturen aus Gips, Lehm, Holz und Stein: Ihre Werke bilden im Lauf von sieben Jahrzehnten einen weiten kreativen Kosmos. Was grösstenteils im Keller der verwunschenen Basler Wohn- und Arbeitsstätte der Künstlerin steht, versammeln Andreas Chiquet und Isabel Zürcher in ihrem Buch «Helen Balmer – Zeichen stellen» (Christoph Merian Verlag). Der Blick auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen Helen Balmers zeigt Werk und Weg einer Künstlerin, die ihre Berufung zur Bildhauerin allen Zeitumständen zum Trotz auslebte.

Sie sei «einfach da und nehme, was kommt», sagte Helen Balmer mit über 90 Jahren. Eine souveräne Gelassenheit, die ihre künstlerische Praxis reflektiert: Nehmen, was da ist, wie Bruch- und Fundstücke aus Gips, Stein oder Holz. Sehen, erkennen, improvisieren und mit dem Zufall spielen sind surrealistisch geprägte Prozesse, wie auch die Lust an Brüchen und am scheinbar Unfertigen. Der grosse Werkbestand an klein- und grossformatigen Körpern changiert zwischen Elementen der Moderne und archaischem Ausdruck, mal ironisch gebrochen, mal grotesk, immer ausdrücklich ohne Glanz und Pathos.

Als Kind mit Rechtschreibschwäche konzentriert sich die 1924 im Emmental geborene Helen auf ihr Zeichentalent. Sie studiert Architektur und Jura, ohne ihre Leidenschaft aus dem Blick zu verlieren: Vier Jahre erlernt sie die Bildhauerei bei Germaine Richier in Paris. Nach ihrer Heirat 1954 mit dem Basler Bildhauer Lorenz Balmer kommen rasch zwei Töchter. Beide Künstler arbeiten im heimischen Atelier, die jahrzehntelange Zusammenarbeit entspricht dennoch der zeittypischen Rollenverteilung. Helen Balmer ordnet dieses Kapitel unaufgeregt den Zeitumständen zu.

Heute wird Helen Balmers künstlerische Urheberschaft an Werken ihres Mannes anerkannt. Eine Korrektur, die von der Kunstwissenschaft und Kunstkritik in Bezug auf die Achtung von Künstlerinnen verstärkt gefordert wird. Ihre künstlerische Handschrift, unverkennbar Teil ihrer selbst, hat sie immer beharrlich weiterentwickelt. Ihr langjähriges Schaffen bekommt nun die lang-verdiente Würdigung.

Über die Autoren:
Andreas Chiquet arbeitet freiberuflich als Kunstvermittler und Künstler in Bildhauerei, Zeichnung, Druckgraphik und Malerei. Davor unterrichtete er als Dozent für Methodik und Kunstgeschichte an der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz.
Isabel Zürcher, freie Kunstwissenschaftlerin und Kritikerin, schreibt in enger Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern, um deren Werke in die geeignete Sprache umzusetzen.

Andreas Chiquet, Isabel Zürcher
Helen Balmer - Zeichen stellen
136 Seiten, 138 meist farbige Abbildungen, 
gebunden, 20,5 x 25 cm
© 2020 Christoph Merian Verlag 
CHF 39.– / EUR 38,–
ISBN 978-3-85616-920-6

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